Stadt Kallies und die zum früheren Amtsgerichtsbezirk Kallies gehörenden Landgemeinden mit den heutigen polnischen Namen |
Stadt Kallies gegr. 1303 |
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Großes Jubiläumsfest der Stadt Kallies Viele tausend Einwohner und Gäste feierten am 12. und 13. Juli 2003 ein würdiges und fröhliches Stadtjubiläum Günter Korn wurde Ehrenbürger seiner Heimatstadt Insgesamt 230 Kallieser Heimatfreunde aus Deutschland, den USA und England sowie Paten aus Kaltenkirchen und Segeberg waren zusammen mit der Musikformation "Blue Diamonds" aus Nienhagen bei Celle nach Kallies gekommen, um die tief verwurzelte Verbundenheit zur Stadt der Vorfahren zu bekunden oder die Paten- und Partnerstadt zu besuchen. Totengedenken an der Grabstätte Leistikow Nach der Ankunft der Busse, der Quartiernahme und ersten kurzen Spaziergängen am Donnerstagabend, begann für uns das Programm am Freitag mit einer Kranzniederlegung durch zwei Mitglieder der Blue Diamonds in ihrer Tracht, einem Gedenken durch Günter Korn und einem gemeinsamen Gebet an der Grabstätte Leistikow, wo für den Ehemann Bernhard eine Namenstafel angebracht worden war. Zum Abschluß der Andacht spielten die Bläser der Blue Diamonds unten vom Großen Babrow her zwei Strophen des Pommernliedes. Es war ein sehr beeindruckender Beginn unseres Aufenthaltes in Kallies. Beginn der Feiern mit Nationalhymnen und Flaggenhissen Der Sonnabend war der Hauptfeiertag mit vielen offiziellen Terminen. Pünktlich um 10.30 Uhr spielten unsere Blue Diamonds für die noch nicht anwesende Kapelle aus Labes die polnische Nationalhymne zu der drei junge Polen die Fahne hissten. Es folgte dann die deutsche Nationalhymne und Herbert Wolff, Gerhard Kühn und Christian Korn zogen die deutsche Fahne am Mast hoch. Ein historischer und auch emotionaler Augenblick für uns alle. Der Schleifstein als Symbol der Stadt jetzt am Rathaus Günter Korn sagte u. a.: 'Wenn wir jetzt gleich an diesem Platz den "Schleifstein" einweihen, dann bedeutet das für die Stadt Kallies und alle Bürgerinnen und Bürger, daß nun das Wahrzeichen der Stadt wieder errichtet wird, das weit im Lande als "Kallieser Schleifmühle" bekannt war. Möge dieses Wahrzeichen dazu beitragen, daß alle Menschen, die noch Vorbehalte in sich tragen sollten, diesen Geist des "Flözabschleifens" erkennen und aufeinander zugehen, um miteinander zu leben, besonders für die gemeinsame Zukunft unserer Kinder. Wir sind den jetzt für die Stadt Verantwortlichen und deren Vorgängern dankbar, daß sie die Anregung zum Wiederaufbau des Schleifsteines angenommen haben und dieses Stadtsymbol künftig viele Menschen zum Nachdenken anregen wird.' Eröffnung der historischen Ausstellung "700 Jahre Kallies" Aus Zeitgründen konnte man die historische Ausstellung über die 7 Jahrhunderte im Schloß nur eröffnen. Es gab später dann mehr Zeit zur ausführlichen Betrachtung. Einweihung der Gedenkstätte auf dem Friedhof Auf unserem alten Friedhof wurde pünktlich um 11.30 Uhr von zwei uniformierten Stadtpolizisten ein gemeinsamer Kranz der Stadt und der Heimatgruppe an der erst wenige Tage zuvor fertiggestellten Gedenkanlage niedergelegt. An dem Stein waren Bänder in den beiden Nationalfarben und eine zweisprachige Texttafel angebracht. Nach Ansprachen der 2. Bürgermeisterin und von Günter Korn sprach Herr Pastor Löffelbein Worte der Erinnerung und des Gedenkens und segnete dann die Gedenkanlage und alle Anwesenden. Die 2. Bürgermeisterin und Günter Korn durchschnitten die Bänder und übergaben die Gedenkstätte damit der Öffentlichkeit. Drei Ehrenbürger der Stadt Kallies Neben den Glückwunschansprachen und Ehrungen für viele Personen, gab es gleich zu Beginn einen Höhepunkt, als der Bürgervorsteher bekanntgab, daß drei Persönlichkeiten aus Anlaß der 700-Jahrfeier der Stadt zu Ehrenbürgern ernannt werden sollen. Mit großem Beifall wurden zu Ehrenbürgern der Stadt Kalisz Pom. ernannt: Herr Parlamentspräsident Marek Borowski, Herr Professor Zbigniew Religa und Herr Günter Korn, der in Kallies geborene Vorsitzende und Sprecher der Heimatgruppe Kallies. In seiner Rede sprach Präsident Borowski auch seine Anerkennung für die vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit zwischen den früheren und jetzigen Bewohnern von Kallies aus. Theater im Schloßpark Am Nachmittag spielten dann Schülerinnen und Schüler des Kallieser Gymnasiums im Schloßpark das kleine Theaterstück "Der Schleifstein" in deutscher Sprache. Unsere zuschauenden Heimatfreunde waren ganz begeistert von dieser Aufführung. Anschließend marschierten die Musikkapellen mit der Bevölkerung und den Gästen zum Stadion, wo mit kulturellen Beiträgen aller Art die vielen Zuschauer unterhalten wurden. Großes Volksfest im Stadion Auch hier gab es zunächst aber einen offiziellen Teil, denn nun sollten die prominenten Gäste auch zur Bevölkerung sprechen. Eine volksfestartige Stimmung war zwischen dem Russenberg und dem Mühlenteich, wie sie Kallies zuvor noch nie gesehen hat. Eröffnung des Wanderweges zum Schleifstein in den Anlagen Nach ihren Ansprachen, die im wesentlichen den Inhalt der schon vorangegangenen Reden hatten, zog die Prominentengruppe dann weiter an den linken Rand des Sportplatzes. Hier hatte die Forstverwaltung durch ihre Mitarbeiter den Weg an der Jungfernrinne entlang zu einem ausgeschilderten Wanderweg gemacht, wo nach etwa 450 Metern die Reste des früheren Schleifsteines zusammengesetzt worden waren und ein neuer schöner Platz mit Tisch und Bänken, einem Gedenkstein mit Textplatte, Informationstafeln und vor allem dem alten Schleifstein aufgestellt worden waren. Die prominenten Gäste, mit dem Präsidenten Borowski, der die 2600 Meter lange Wanderstrecke, die mit weiteren Hinweistafeln, Bänken und Tischen versehen worden ist, vorher durch das Zerschneiden des weiß- roten Bandes eröffnet hatte, hielten sich am Schleifstein lange auf und informierten sich über die Bedeutung dieses städtischen Symbols. - Nun hat Kallies plötzlich zwei Schleifsteine, einen echten und die sagenumwobene Mühle in den städtischen Anlagen. Möge dieser Wanderweg oft benutzt werden und den Wanderern Freude und Erholung bringen. Am späten Abend trat dann im Stadion ein bekannter polnischer Pop-Sänger auf, der viele Tausend Zuhörer anlockte, obwohl man die Musik und den Gesang bei der guten Übertragungsanlage sicher auch noch in den Dörfern hören konnte. Um 0.30 Uhr begann dann das Höhenfeuerwerk, das ebenfalls viele Zuschauer begeisterte. Bis zum Morgen wurde nach Disko-Musik getanzt. Sport, Spiel und Unterhaltung für alle Der Sonntag war dem Sport, der Musik und vielfältigen Unterhaltung vorbehalten. Es war ein so reiches Programmangebot, daß man nicht alles ansehen konnte. Die Blue Diamonds eröffneten die Veranstaltung mit einer Musikparade auf dem gepflegten Rasenplatz und begeisterten das Publikum mit ihrer Musik und der exakten Ausführung. Ein 10000-Meter-Lauf mit einem deutschen Teilnehmer, ein Volleyballturnier mit einer Mannschaft der Blue Diamonds, das Blitzschachturnier oder das Fußballspiel, die Wassersportler, die Reitvorführungen, die Kinderspiele, Ritterspiele, Feuerwehrübungen, Ballonfahrten und viel, viel mehr gab es anzusehen. Auch die vielen Verkaufsstände boten für jeden etwas, ein großes Volksfest, das den Akteuren und Zuschauern viel Freude gemacht hat. Pokale der Heimatgruppe für die Sieger Günter Korn durfte noch die von der Heimatgruppe gestifteten Pokale an die Läufer und Schachspieler überreichen und bei der Verteilung der übrigen Preise mithelfen. Fazit Aus offizieller Sicht der Heimatgruppe waren diese Tage, auch durch die aktive Beteiligung der früheren Einwohner an den Vorarbeiten und bei der Durchführung des Programms ein großartiger Beweis einer völkerverständigen Zusammenarbeit ohne irgendeinen Zwischenfall. Aus polnischer Sicht wird dieser Eindruck voll und ganz bestätigt. Die Bevölkerung war sehr von den gemeinsamen und feierlichen Veranstaltungen beeindruckt und hofft, daß diese Tage mit den vielen Aktivitäten auch zum besseren Ansehen der Stadt beitragen werden und die Bürgerinnen und Bürger einen Anschub für eine Mitbeteiligung an gemeinsamen Anliegen zum Wohle der Stadt und der Bürger bekommen haben. Es waren für alle Verantwortlichen und die vielen Helfer sehr anstrengende Tage, die sich aber gelohnt haben. Wir sind dankbar, daß wir sie mitgestalten und miterleben durften. Fahrt durch die pommersche Schweiz und Abschied Für unsere mitgereisten Heimatfreunde gab es am Montag dann eine Fahrt durch den Kreis Dramburg, mit dem Durchfahren von Pammin, Julienhof, Giesen, Neufeld, Alt Stüdnitz, Jakobsdorf, Groß Spiegel, Köntopf an den Groß Lübbesee, wo wir ein Einfahrtverbot wohl nicht richtig verstanden haben. Ein Blick über den See weckte Sehnsüchte nach einem Urlaub in dieser schönen Gegend. Zum Mittagessen waren wir beim Freundeskreis der deutschen Minderheit in Dramburg, wo wir mit einer schmackhaften Erbsensuppe bewirtet wurden. Für viele ein erstmaliger Einblick in die Arbeit des Vereins, den es auch weiter zu unterstützen gilt. Die weitere Fahrt ging über Falkenburg nach Bad Polzin, wo sich die Busse wieder trafen. Ein Spaziergang im schönen Park mag zu einem Kuraufenthalt ermuntert haben. An der Starostenburg-Ruine von Draheim machten wir Halt und ließen uns mit dem Blick auf die herrliche Seenlandschaft die Geschichte dieser Anlage erzählen. Über Tempelburg ging es dann nach Alt Lobitz, wo wir nach dem Abendessen eigentlich noch etwas länger verweilen wollten. Aber bei der großen Gruppe waren nicht alle unter einen Hut zu bringen. Am Dienstag war noch einmal Gelegenheit, auf eigene Faust etwas zu unternehmen, was viele auch taten. Beim Abschiedsabend kam leider nicht die Stimmung auf, die wir vor drei Jahren erlebten. Vielleicht waren wir alle zu müde, das warme Wetter lähmte auch ein bißchen und unsere sonst so eifrigen Akteure hatten sich in den Tagen zuvor schon verausgabt. Die Rückfahrt der Busse verlief insgesamt sehr gut, Kleinigkeiten zur Aufmunterung gibt es ja immer. Wir haben schöne Tage in unserer Heimat verlebt und haben viele unvergeßliche Erinnerungen mitgenommen. Viele Mitreisende haben dies durch Anrufe oder Briefe schon zum Ausdruck gebracht. Bilder oder Filme nehmen wir ebenso gerne an, wie auch Erlebnisberichte von diesem Aufenthalt in unserer Heimatstadt Kallies. |
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